47
Sollte es der AEG PS Gruppe nicht gelingen, ausreichende Liquidität durch die Begebung der Schuldver-
schreibungen zu sichern, der Cashflow der AEG PS Gruppe weiterhin negativ sein und es der
AEG PS Gruppe nicht gelingen, zu einem positiven Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit zurückzukehren,
könnte dies dazu führen, dass die AEG PS Gruppe keine Zinsen auf die Schuldverschreibungen zahlen
könnte und dies könnte wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und die Vermö-
gens-, Finanz- und Ertragslage der AEG PS Gruppe haben.
Aufgrund von Technologiesubstitutionen bei der Erzeugung von Solarstrom könnte die
AEG PS Gruppe einen weiteren Rückgang der Nachfrage nach ihren Produkten seitens der
Polysiliziumhersteller erleiden.
Die bei der Polysiliziumherstellung eingesetzten Leistungsreglersysteme und -module der
AEG PS Gruppe sind Teil der am weitesten verbreiteten Technologie zur Herstellung von Polysilizium,
dem Siemens-Verfahren. Das Siemens-Verfahren ist eine Methode, bei der die Abscheidung von Silizium
aus Silan bzw. Trichlorsilangas auf erhitzten Stäben innerhalb einer gekühlten Gasglocke erfolgt. Aus-
schlaggebend für den Wirkungsgrad bei der Herstellung von Polysilizium anhand des Siemens-
Verfahrens ist der Einsatz einer Quelle exakter elektrischer Spannung und Leistung, was durch
Leistungsreglersysteme ermöglicht wird. Eine alternative Herstellungsmethode für Polysilizium, bei der
der Einsatz dieser Präzisionsleistungsregler nicht erforderlich ist, ist das Wirbelschichtverfahren
(„WSV“). Bei diesem Verfahren wächst Polysilizium aus heißem Polysiliziumgranulat an, das in einem
aufsteigenden Strom von Silan oder Trichlorsilangas in einer speziell konstruierten Kammer nach oben
gewirbelt wird. Das WSV hat einige Vorteile gegenüber dem Siemens-Verfahren, weil es unter anderem
die laufende Herstellung und Gewinnung von Polysilizium ermöglicht, sowie weniger energie- und ar-
beitsintensiv ist. Es gibt eine Reihe anderer Hersteller am Markt, die geltend machen, Verfahren entwi-
ckelt zu haben, die mit einem geringeren Energieverbrauch verbunden und damit kostengünstiger seien
als das Siemens-Verfahren. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass das WSV oder andere Herstel-
lungsverfahren für Polysilizium das Siemens-Verfahren als die am weitesten verbreitete Herstellungsme-
thode für Polysilizium ersetzen werden.
Darüber hinaus könnten Solarmodule, die aus Polysilizium-Solarzellen bestehen, durch Solarmodule er-
setzt werden, bei denen die Dünnschichttechnik oder metallurgisches Silizium eingesetzt wird. Bei der
Dünnschichttechnik handelt es sich um eine relativ neue Generation von Solarphotovoltaiktechnologie,
bei der der Einsatz von Polysilizium nicht erforderlich ist. In der Folge entfällt bei der Herstellung von
Dünnschicht-Photovoltaikmodulen der Einsatz von Leistungsreglersystemen und -modulen des Typs, der
von der AEG PS Gruppe gefertigt und vertrieben wird. Metallurgisches Silizium wird anhand des Sie-
mens-Verfahrens oder eines anderen alternativen Verfahrens in reineres Polysilizium umgewandelt. Da
metallurgisches Silizium kostengünstiger als Polysilizium ist, könnten Photovoltaikmodule, bei denen
metallurgisches Silizium zum Einsatz kommt, eine verbreitete Anwendung finden. Zudem könnten ver-
mehrt Techniken zur Stromerzeugung aus Sonne wie etwa thermische Solarsysteme, bei denen das Son-
nenlicht für die Stromerzeugung im Wege eines thermischen Prozesses gebündelt wird, zum Einsatz
kommen. Keine dieser Technologien erfordert den Einsatz der von der
AEG PS Gruppe angebotenen Präzisions-Leistungsreglersysteme.
Falls andere Technologien für die Herstellung von Polysilizium außer dem Siemens-Verfahren vermehrt
Anwendung finden oder vermehrt zur Verfügung stehen, oder falls polysiliziumbasierte Solarmodule
vermehrt durch Dünnschicht-Solarmodule, Module aus metallurgischem Silizium oder andere Technolo-
gien wie Solarthermie ersetzt werden, kann sich die Nachfrage nach Photovoltaikenergie und letztlich
nach den Leistungsreglersystemen und -modulen der AEG PS Gruppe deutlich abschwächen, was wesent-
liche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der AEG PS Gruppe haben könnte.
Comentarios a estos manuales