AEG 35940 G Manual de usuario Pagina 5

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26. Juni 1913. Ueber eine bemerkenswerte Kupolofcn-Ezphsion. Stahl und Eison. 1053
Ausgang haben wir es m it einer Kohlenoxydgas-
Explosion zu tun. In den Angaben des Werkes wird
ja gesagt, daB das Geblase etwa eine Minuto vor der
Explosion auf einige Sckunden stillstand, indem der
Riemen auf der Antriebsscheibe gerutscht ist. Diesen
kurzeń Zeitangaben von einer Minutę und einigen
Sekunden sind wohl berechtigte Zweifel entgegen-
zusetzen. Solche Zeitangaben seitens der von U n-
fa llen Betroffenen besitzen meistens nur einen rela-
tiven W ert; und in unsercm Fali will der Berieht des
Werkes eben andeuten, daB das Geblase nur yerhalt-
nismaBig kurze Zeit stillgestanden hat. Aber die
Tatsache des voriiberge]ienden Stillstandes durch
den Ricmenrutsch am Geblase bietet ja nach dem
friiher Gesagten schon die Erklarung fiir die Explo-
sion. Der Riemen rutscht, aus welchem Grunde, ist
zunachst gleiehgiiltig, das Geblase setzt ruckweise
aus, die Yerbrennung hort auf, Kohlensaure wird
reduziert, Kohlenoxydgas bildet sich, in kurzer
Zeit ist der Ofen mit Kohlcnoxydgas gefiillt, das
Geblase setzt wieder ein, die Luft stromt rascli
hinzu, und die Explosion tritt ein. Wenn der Rie
men rutscht, so zieht cr in ganz kurzeń Zwischen-
raumen an und liiBt wieder aus. Dieses Spiel kann
sich mchrmals wicderholt haben, erst bei einem
etwas langerein Intcrvall trat die Katastrophe ein.
Das zeitweise Rutschcn und Wiederanzichen des
Riemens bedingt nun noch andererseits, daB stoB-
weise nur eine bestimmte Luftmenge in den Ofen
eingefiihrt wird. Gemische brennbarer Gase nur mit
der genau zur vollkommenen Vcrbrennung erforder-
lichen Luftmenge zeigen aber bei der Explosion die
heftigste Wirkung. Derartige Gemische werden ais
Luftknallgase bczeichnct, Der verheerenden Wirkung
der Explosioninunserem Falle nach zu urteilen, ist es
nicht unwahrscheinlich, daB wir es nicht mit einer
einfachen Kohlenoxydgas-Explosion, sondern vielmehr
mit einer Luftknallgas-Explosion zu tun haben. Zer-
stort wurde, wie bereits gesagt, der Kupolofen und
das Geblase, dic Windleitung dagegen blieb unver-
sehrt; die Drosselklappe in der Windleitung war
offen. Die bei der Explosion entstchende Druckwellc
setzte sioh durch dic Windleitung bis zum Geblase
fort, die in Umdrchung befindlichen Fliigel ver-
mochten dem Ruckstau der Luft nicht standzulialten,
und so ging das Geblase in Triimmer. Infolge seiner
ovalen Gehauseform war das Geblase iiberhaupt schon
weniger widerstandsfahig gegeniiber der runden W ind
leitung. Dahcrkam es, daB dic letztere ganz blieb, nacli-
dem durch die Zertriimmerung des Geblases sich die
vorhandene Druckstauung verlor. Es ist ja eine liiiu-
fige Erscheinung bei Explosionen, daB Teile, die weit
vom cigcntlichcu Explosionsherd entfernt liegen,
eben weil sie die schwiichsten Elemente sind, mit
zerstort werden.
Merkwurdig an der Explosionserscheinung ist
es, daB an der Gicht keine Bcschickungsmassen
herausgeworfen wurden. Dies liiBt vermuten, daB
der Ofen, ein altcr Veteran mit 18 Kriegsjahren,
wohl nicht mehr sehr fest und kriegstauglich war.
E r riB an einer Nietnaht auf. Nicht unmoglich ist
cs, daB schon von friiher verschiedene Nieten ab-
geschert waren, und daB der Ofen stark abgerostet,
also wenig widerstandsfahig mehr war. Die Last der
Beschickung, yiclleicht hat sich auch eine Briicke aus-
gebildet, bot eben dem Explosionsdruck mehr Wider
stand entgegen ais die Nictreihe des Ofenmantels.
Damit diirfte die Explosionswirkung selbst erkliirt
sein. DaB der Gichter vor der Explosion wahrnahm,
daB die Gichtflammen geringer bei der Gicht heraus-
leckten, ist wohl eine Folgeerscheinung des nur
untcrbrochen arbeitenden Geblases. Die lebhafte
Yerbrennung setzte eben zeitweise aus.
Es bleibt nur noch die Frage iibrig, warum der
Antriebsriemen am Geblase rutschte. Die Ursache
kann in einem groBeren Widerstand, den das Ge
blase im Ofen fand, sie kann aber auch am Geblase
selbst liegen. Wird der Widerstand im Ofen groBer,
etwa dadurch, daB die Diison sich zusetzen, oder
daB sich durch Hangen des Ofens eine Briicke aus-
bildet, so wurden auch in diesem Falle die Gicht
flammen weniger stark aus der Gicht empordringen.
Anderseits miiBte aber der Druck in der Windleitung
steigen, was mit dem Berieht selbst im Widcrspruch
steht, nachdem eine Druckzunahmc nicht beobach
tet wurde. Aber ebensowenig, wie das sicher ein-
getretene Fallen des Druckes bei dem zeitwcisen
Stillstand des Geblases nicht beobachtet wurde,
ebenso leicht konnte eine etwaige Drucksteigerung
iibersehen werden. Da der Gichter aber bestimmt
ein Festsitzen der Gicht nicht wahrgenommen haben
will, so ist die Annahme wahrscheinlicher, daB das
Geblase nicht in Ordnung war. Vielleicht ist ein
Lagcr etwas warm gegangen, oder die Kolben
sind an einer bestimmton Stelle der Gebliisewand
angelaufen.
Damit glaube ich die Erkllirungsmoglichkeiten
des Explosionsunfalles geniigend erschopft zu haben,
und ich mochto nur noch kurz darlegen, was wir im
praktischen Kupolofenbetricb beobachten miissen,
mn Explosionen moglichst zu vcrmeiden. Vor der
Inbetricbnahme des Ofens sorge man, daB derselbe
gut durchgegliiht ist. Bei Oefen mit groBem Durch-
messer dauert dies natiirlich liinger ais bei kleinen
Oefen. RcgelniaBiges und gleichmśiBiges Beschicken
unter Yenncidung der Aufgabe von sperrigen Stiicken
yerhindert das Hangenbleiben und die Briickenbil-
dung. Die Diisen sind stets sauber zu halten. Dies
sind ja allgemein iiblicho Regeln, die bei einem ordent-
lich gefiihrten Selunelzofenbetrieb wohl ohne wei
teres beobachtet werden. Um die Explosionen in
folge zeitweiser Stillstande beim Schmelzen zu ver-
meiden, geben schon die UnialiverhUtungsvorsehrif-
ten der Rheinisch-Westfalisehen Hiitten- und Walz-
werks-Berufsgenossenschaft eine VerhaItungsmaB-
regel an. Dort lieiBt es in Abschnitt XI, Yorschriften
fiir EisengieBerei- und Tiegelschmelzbetricbe11 unter
§ 121: Beim Betrieb der Kupolofen ist zur Ver-
meidung von Explosionen beim Abstellen des Windes
die Einrichtung zu treffen, daB eine oder mehrere
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